Vielleicht sollte Ana Bela
„Alle Instrumente der Welt könnte sie spielen“, ruft Willi mit untypischer Erregung, „nur dieses nicht – das Saxophon!“
„Ach wirklich?“ Auch Maag ist aufgebracht. Er kann sich Ana Bela ausschliesslich als eine Saxophonistin vorstellen.
„Unmöglich!“ ruft Willi und schiebt ihm drohend den Rechen entgegen.
„Vielleicht sollte Ana Bela eine Saxophonistin sein“, bietet Maag schnell an.
Das entspannt die Situation. Der Gärtner wendet sich mit dem Rechen von ihm ab und dem Rasen zu.
Maag, der den verbalen Schlagabtausch für sich entschieden glaubt, gerät in den Sog neuer Gedanken. Den Zentralpark in nördlicher Richtung verlassend, stellt er sich vor, der unangenehme Hermeling sei ein charmanter Reiseführer mit Spezialgebiet „Griechische Inseln“. Lelli sieht er an Liebreichs Stelle als Kontaktbeamten des Viertels, worauf er diesen versuchsweise an Darbellays Schreibtisch in dessen Notariat setzt. Und Notar Darbellay? Könnte es sein, um einen Sprung zu den Grossen der Welt zu machen, dass er Mozarts Musik komponiert hat? Nein, gesteht er sich ein, doch hält ihn das nicht davon ab, sich Mozart vorzustellen, der Picassos Bilder gemalt, Picasso, der Martin Luther Kings Friedensmärsche angeführt, Martin Luther King, der die Märchen der Gebrüder Grimm geschrieben, die gelehrten Gebrüder Grimm, die –
Unsinn! denkt er und bleibt abrupt stehen, was ihm den zornigen Blick einer jungen Frau einträgt, die dicht hinter ihm herlief. Was wäre für die Welt schon gewonnen, sich diese vorzustellen, wie sie ohnehin ist, nur von anderen geschaffen.
Maybe Ana Bela Should
“She’d be able to play every instrument in the world,” Willi shouts with an agitation unusual for him, “just not this one—the saxophone!”
“You think so?” Maag too is riled. He can’t imagine Ana Bela as anything but a saxophonist.
“Impossible!” yells Willi thrusting the rake toward him menacingly.
“Maybe Ana Bela should be a saxophonist,” Maag quickly offers.
That eases the tension. Gardener and rake turn away from him and toward the grass.
Maag, believing to have secured a victory in the clash of words, gets caught in a maelstrom of new thoughts. Exiting City Park toward the north he imagines the disagreeable Hermeling as a charming tour guide, the “Greek Islands” his area of expertise. He envisions Lelli in Liebreich’s position as captain of the precinct, and tries out Liebreich at Darbellay’s desk in the notary’s office. And Darbellay the notary? Can it be—making a leap to the greats of the world—that he composed Mozart’s music? No, he admits to himself, though it doesn’t keep him from imagining Mozart as the painter of Picasso’s pictures, Picasso as the leader of Martin Luther King’s peace marches, Martin Luther King as the author of the brothers Grimm’s fairy tales, the learned Brothers Grimm as –
Nonsense! he thinks stopping abruptly and thereby incurring the angry look of a young woman who had been walking closely behind him. What would the world really gain were one to imagine it as it already is only created by others?